Ölen Ihrer Blockflöte
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Ölen von Holzblockflöten
Blockflöten sind großer Belastung durch Atemfeuchtigkeit ausgesetzt, und um die Tonqualität zu erhalten und Risse zu vermeiden, sollten sie regelmäßig mit Öl behandelt werden. Sinn des Ölens ist es, die Innenbohrung einer Flöte zu imprägnieren, um sie vor Feuchtigkeit zu schützen. Ob man eine Blockflöte ölen muss, hängt vom verwendeten Holz ab und davon, wie es vorbehandelt ist.
Welche Flöten müssen Sie ölen?
Unsere Flöten aus Buchsbaum, Ebenholz, Grenadill, Olivenholz, Palisander, Pflaume oder Rosenholz müssen geölt werden, wenn sie ihre Qualität nicht verlieren sollen. Instrumente aus Ahorn- und Birnbaumholz dagegen müssen, wenn sie mit Paraffin imprägniert sind, nicht unbedingt geölt werden, es schadet ihnen aber auch nicht.
Wie häufig sollte die Flöte geölt werden?
Grundsätzlich kann man sagen, dass die Innenbohrung immer leicht fettig sein soll. Die Flöte hat genügend Schutz, wenn sie innen etwas glänzt. Ist sie hingegen matt und hat sie einen gräulichen Schimmer, „lechzt“ sie nach Öl. Die Frage nach der Häufigkeit des Ölens lässt sich also nicht pauschal beantworten – achten Sie auf die Signale Ihrer Blockflöte und behandeln Sie sie mit Aufmerksamkeit und Umsicht. Das Instrument wird es Ihnen danken.
Welche Teile der Flöte sollen geölt werden?
Lackierte Holzflächen dürfen nicht geölt werden. Ansonsten können Sie an Ihrer Flöte alles ölen, außer dem Windkanal. Damit die Kriechfähigkeit des Öls nicht dafür sorgt, dass es unbeabsichtigt dorthin gelangt, empfiehlt es sich, auch den Block und Teile des Labiums unbehandelt zu lassen (s. u.).
Welches Öl ist das richtige?
Zum Ölen des Holzes eignet sich das fast geruchsneutrale süße Mandelöl. Es lässt sich wegen seiner Dünnflüssigkeit gut verarbeiten und hinterlässt keine klebrigen Rückstände. Dieses pflanzliche Öl dringt in das Holz ein und bildet so einen Film, der die Flöte vor Feuchtigkeit schützt. Mandelöl ist im Moeck-Pflegeset enthalten, kann aber auch in Apotheken und manchen Drogerien gekauft werden. Für die Klappenmechanik, soweit an Ihrer Flöte vorhanden, verwenden Sie am besten Nähmaschinen- oder Klappenöl. Diese mineralischen Öle härten nicht aus, sondern sorgen im Gegenteil dafür, dass die mechanischen Verbindungen geschmeidig bleiben.
Was braucht man zum Ölen?
- Flötenöl – wir empfehlen Mandelöl
- Pinsel – möglichst fein
- Baumwolllappen
- Ölbürste – auch im Supermarkt als Flaschen- oder Tüllenbürste erhältlich. Diese Bürsten sind aus Schweineborsten oder Plastik und fühlen sich recht hart an. Das Holz Ihrer Flöte können Sie damit aber (sachgerechte Handhabung vorausgesetzt) nicht beschädigen. Ein Wischer, wie er früher häufig zum Austrocknen von Flöten verwendet wurde, ist weniger zu empfehlen, da Wischerfusseln in der Innenbohrung hängen bleiben. Da das Ölen von Flöten unweigerlich mit Öltropfen und Ölabdrücken verbunden ist, empfiehlt es sich, auf einer abwischbaren Unterlage zu arbeiten.
Professionelle Blockflötenbauer und Spieler von Flöten aus z. B. Palisander-, Pflaumen- und Rosenholz oder aus unparaffiniertem Ahornholz verwenden gern das dickflüssigere, schnell härtende Leinöl, weil es eine dauerhaftere Versiegelung ermöglicht. Der Umgang mit diesem Öl ist recht schwierig, zum einen, weil es leicht zu harzigen Rückständen kommt, die sich schwer wieder entfernen lassen, zum anderen, weil es überaus schnell verdirbt (erkennbar an einem unangenehmen Geruch) und dann nicht mehr zu verwenden ist. Leinöl ist außerdem nicht ganz ungefährlich, denn es ist selbstentzündlich! Mit Leinöl getränkte Lappen oder Wischer dürfen deshalb nicht unbeaufsichtigt bleiben. Wir raten unseren Kunden deshalb von der Verwendung dieses Öls ab. Unsere Tipps zum Ölen von Blockflöten beziehen sich ausschließlich auf die Verwendung von Mandelöl.
Fragen zur Verwendung von Leinöl beantworten Ihnen gerne unsere Instrumentenbauer.
So ölen Sie Ihre Flöte richtig
Lassen Sie Ihre Flöte vor dem Ölen gut austrocknen. Ölen Sie also niemals eine gerade erst gespielte Flöte, da sonst die Feuchtigkeit im Holz gehalten wird. Schützen Sie die Klappenpolster Ihrer Flöte vor dem Holzschutzöl, indem Sie die entsprechenden Tonlöcher z. B. mit Küchenpapier von außen abdichten. Am wichtigsten ist das Ölen der Flöteninnenbohrung, da dieser Bereich am stärksten mit Feuchtigkeit in Berührung kommt.
Mittelteil und Fußstück lassen sich am leichtesten behandeln. Benetzen Sie den inneren Flötenrand mit ein paar Tropfen Öl und drehen Sie den Wischer durch das Flötenstück hindurch, bis er auf der anderen Seite sichtbar wird. Ziehen Sie ihn dann wieder drehend heraus. Halten Sie das Flötenstück gegen das Licht und schauen Sie sich das Ergebnis Ihrer Arbeit an: Wenn es noch matte Stellen gibt, wiederholen Sie den Vorgang, bis die Flöte von innen mit einer gleichmäßigen Ölschicht versehen ist.
Gehen Sie beim Ölen des Kopfstücks besonders umsichtig vor und achten Sie darauf, dass der Block möglichst nicht mit Öl in Berührung kommt. Halten Sie das Kopfstück immer mit dem Schnabel nach oben, damit das Öl nicht in den Windkanal fließen kann. Nehmen Sie nun die bereits ölige Bürste und schieben Sie sie mit vorsichtigen Drehbewegungen langsam in den Flötenkopf hinein, bis sie durch das Labium zu sehen ist. Nun können Sie behutsam weiterdrehen, bis der (möglichst ölfreie) Stopper sanft den Block berührt. Drehen Sie nun die Bürste langsam wieder heraus, prüfen Sie mit einem Blick in die Innenbohrung, ob der Ölfilm gleichmäßig aufgetragen ist, und wiederholen Sie, wenn nötig, den Vorgang, eventuell unter Zugabe von 1-2 Tropfen zusätzlichen Öls.
Die Außenfläche unlackierter Flöten bekommt einen schönen matten Glanz, wenn man sie mit einem leicht öligen Baumwolllappen abreibt. Achten Sie bei der Behandlung des Flötenkopfes darauf, dass dabei kein Öl in den Windkanal gerät. Reiben Sie den Kopf mit einem Tuch ab, aber lassen Sie den Schnabel und besonders die direkte Anblasöffnung am Schnabelende besser aus. Ölen Sie die Fläche des Labiums mit dem feinen Pinsel und achten Sie darauf, nicht zu nah an den Windkanal zu kommen. Die Kriechfähigkeit des Öls wird dafür sorgen, dass es sich auch an den Flanken des Labiums verteilt. Stellen Sie die Flötenteile nun möglichst gerade zum Trocknen ab, z. B. auf einem Teller, und lassen Sie sie einige Stunden stehen (am besten über Nacht), damit das Holz möglichst viel Öl aufnehmen kann. Zu guter Letzt können Sie eventuelle Rückstände mit einem sauberen Baumwolllappen abwischen.
Diese Regeln sollten Sie beim Ölen unbedingt beachten:
- Lassen Sie die Flöte vor dem Ölen gut trocknen!
- Halten Sie das Kopfstück beim Ölen immer senkrecht mit dem Schnabel nach oben!
- Der Block sollte möglichst nicht mit Öl in Berührung kommen!
- Achten Sie darauf, dass kein Öl in den Windkanal gerät!
- Geben Sie Ihrer Flöte Zeit, das Öl gut aufzunehmen!
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